Im besten Fall stärkt eine Kündigung das Firmenimage.
Sprechen Sie eine Kündigung erst aus, wenn Sie alle anderen, denkbaren Möglichkeiten ausschliessen können. Schwierig wird es auch dann! Dass Ihnen das nicht leichtfällt, zeigt, dass Sie der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter Respekt entgegenbringen.
Kündigen heisst Führungsverantwortung übernehmen
Eine Kündigung aussprechen, das ist Teil Ihrer Führungsaufgaben. Eine weitere Zusammenarbeit ist nicht immer möglich. Sei es, dass das Verhalten nicht den Unternehmenswerten entspricht, dass die Leistung nicht zu den Anforderungen passt oder, dass Menschen schlicht nicht (mehr) zusammenpassen. Sei es, dass organisatorische oder finanzielle Gründe Veränderungen erzwingen. Das kann heissen, dass eine Trennung – und damit die Auflösung des Arbeitsvertrags – unvermeidbar wird.
Eine Sache der Perspektive
Kündigungen lösen Emotionen aus. Immer! Ist die Trennung gerechtfertigt, oder nicht? Je nach Standpunkt gehen die Meinungen auseinander, manchmal sehr weit auseinander. Die Führungskraft entscheidet im Sinne des Unternehmens. Sie behält Werte des Unternehmens im Blick, die Kundensicht, die Anstellungsbedingungen und das Arbeitsrecht. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hingegen urteilen im Kontext mit persönlichen Aspekten wie individuelle Herausforderungen, Familie und Freunde.
Über Fairness entscheidet die Art und Weise
Wie wird die Kündigung vorbereitet? Wie wird das Gespräch geführt? Wie gehen Sie mit der betroffenen Person nach dem Kündigungsgespräch um? Das ist der entscheidende Punkt. Auch hier zahlt sich ein wertschätzender Führungsstil aus. Das ist es, was gute Führungskräfte auszeichnet, gerade in dieser Ausnahmesituation.
Loyalitäts-Dilemma vermeiden
Ihre Entscheidung kann dann nachvollzogen werden, wenn Sie transparent kommunizieren. Gehen Sie wertschätzend und fair vor, wird Ihr Entscheid auch im Umfeld der betroffenen Person verstanden und akzeptiert. So beugen Sie einem Loyalitäts-Dilemma in Ihrem Team oder sogar in Ihren Teams vor. Die gekündigte Person verlässt das Unternehmen im Wissen, dass sie in einem anderen Unternehmen, mit anderen Menschen wieder durchstarten kann. Sagt sie „Es war hart, blieb aber jederzeit fair“ oder „Hart wie es war, ich habe viel gelernt“, spricht das für Sie als Führungskraft und für Ihr Unternehmen insgesamt. Anders gesagt: Auch eine unbequeme Situation muss Ihre Reputation nicht zwingend schädigen. Im Gegenteil, im besten Fall stärkt Sie sogar Ihr Image.
Weiterführende Links
Masterclass mit Claudia Scherrer: Wenn kündigen, dann FAIR.
Claudia Scherrer
Expertin für #FAIRKÜNDIGEN
Als Unternehmerin, Head of Human Resources und Mitglied der Geschäftsleitung in internationalen KMU's verschiedener Branchen besitzt sie über 20 Jahre HR- und Führungserfahrung. Während dieser Zeit hat sie sich als Kündigungsexpertin und im Outplacement spezialisiert.
Mehr unter: www.claudiascherrer.com
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Claudia Scherrer, der Verfasserin dieses Beitrags, für die Zusammenarbeit.
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